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Religiöse Einrichtungen
Jüdische Gemeinde Celle e.V.
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Jüdische Gemeinde Celle e.V.

Anschrift:
Im Kreise 24
29221 Celle
E-Mail:
post@jg-celle.de
Telefon:
+495141740896
Ansprechperson:
Patrick Hahne
Homepage:
Landesverband Israelitische Kultusgemeinden Niedersachsen/Jüdische Gemeinde Celle e.V. (zuletzt eingesehen am 06.07.2023)mehr erfahren

Kurzbeschreibung

Die Jüdische Gemeinde Celle wurde 1997 in der jetzigen Rechtsform gegründet. Sie nutzt ein altes Gebäude, das im Jahre 1740 als Synagoge gebaut und bis 1938 ununterbrochen als Synagoge benutzt wurde. Die Gemeinde ist klein und hat einen Einzugsbereich von ungefähr 100 Kilometern um Celle herum zwischen Hamburg und Hannover. Gottesdienste, bei denen meistens bis zu 40 Teilnehmer*nnen erscheinen, werden nach Absprache einmal monatlich abgehalten. Zweimal im Monat finden Sprachkurse auf Hebräisch in der Synagoge statt. Unterricht für Kinder wird seit 2001 alle drei Wochen angeboten. Bürotätigkeit, Beratungen und telefonische Auskünfte werden jeden Mittwoch zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr durchgeführt.
Regelmäßig werden in der Synagoge mit Unterstützung der Gemeinde Vorträge und Konzerte für die Öffentlichkeit abgehalten, meistens in Zusammenarbeit mit der örtlichen Christlich-Jüdischen Gesellschaft. Die Stadt Celle veranstaltet Ausstellungen mit jüdischen Themen im Gebäude der Synagoge und bietet Führungen durch das jüdische Gotteshaus an.
Die Gemeinde ist Gründungsmitglied der Union Progressiver Juden in Deutschland und des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen.
Begegnungsangebot:

Ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit der Jüdischen Gemeinde Celle liegt in der Begegnung mit dem lebendigen Judentum in Celle und Umgebung. Die Gemeinde konzentriert sich hierbei auf Bildungsangebote für Schüler*innen, Jugendliche und junge Erwachsene. Für alle Altersstufen und Schulformen von der Grundschule bis zur Berufsbildenden Schule werden Angebote konzipiert. Zur Vorbereitung werden die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen berücksichtigt. Es sind Workshops an einem Schulvormittag möglich bis hin zu 90-minütigen aktiven Vorträgen und Austauschen. Seit einigen Jahren haben sich intensive Kooperationen mit weiterführenden Schulen in der Stadt und im Landkreis ergeben für gemeinsame Gestaltungen von Gedenkveranstaltungen. Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements der Gemeinde ist die Kooperation mit örtlichen Sicherheitsbehörden sowie der Bundeswehr für Informations- und Schulungsveranstaltungen ihrer Mitarbeiter*innen und Soldat*innen rund um die Themen „Jüdisches Leben damals und heute“ und „Aufklärung zu Antisemitismus“.

Zielgruppe

Schüler*innen aller Altersstufen von der Grundschule bis zur Berufsbildenden Schule, Jugendliche, junge Erwachsene; Mitarbeiter*innen der örtlichen Sicherheitsbehörden und der Bundeswehr

Dauer

Von 90-minütigen Vorträgen und Austauschen bis hin zu Workshops für einen Schulvormittag

Zeiten

Nach Vereinbarung

Kosten

Eine Spende ist willkommen.

Ansprechpartner*in

Patrick Hahne, 1. Vorsitzender
E-Mail: post@jg-celle.de
Telefon: +495141740896

Hinweise

Männliche Teilnehmer werden gebeten, in der Synagoge eine Kopfbedeckung zu tragen.

GESCHICHTE DER JUDEN IN CELLE

BEGINN
Von den ehemals 140 niedersächsischen Synagogen, die vor 1933 existierten, sind heute nur noch ungefähr 40 als Gebäude erhalten. Zwei davon werden als Gedenkstätte und Museum genutzt. Zu diesen zählt die circa 250 Jahre alte Celler Synagoge Im Kreise 24, die seit kurzem auch wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung dient: Seit 1997 ist sie das Gotteshaus der Neuen Jüdischen Gemeinde Celle. Zwischen 1676 und 1691 erhielten fünf Schutzjuden mit ihren Familien und Gesinde die herzogliche Erlaubnis, sich in der Altenceller Vorstadt (Blumlage und Im Kreise) niederzulassen. 1690 richteten diese Familien, die aus ungefähr 30 Personen bestanden, in einem Hinterhaus auf der Blumlage einen ersten Betsaal ein. Schon drei Jahre später wurde er auf Anordnung des Burgvogts zerstört, weil keine obrigkeitliche Genehmigung eingeholt worden war. Als dann die herzogliche Genehmigung erteilt worden war, kam es zur Wiedereinrichtung eines Betsaales in dem Privathaus des Isaac Maintz. Die genaue Lage dieses Hauses ist nicht bekannt.

JÜDISCHER FRIEDHOF
Nicht in der Blumläger Vorstadt, sondern rund vier Kilometer entfernt nördlich der Aller wurde der jüdischen Gemeinde 1692 ein Friedhof zugewiesen. Hier, an der heutigen Straße Am Berge, dokumentieren noch erhaltene Grabsteine Beisetzungen von 1705 bis 1953. Nach dem Entwurf des Architekten Otto Haesler ließ die jüdische Gemeinde 1910 dort eine Friedhofshalle errichten, die 1974 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

SYNAGOGE
Erst 1737 erhielten die Juden im Fürstentum Lüneburg die Erlaubnis Synagogen zu bauen. 1738 erwarb die „Judenschaft Celle“ die beiden Grundstücke Im Kreise 23 und 24 und errichtete als Hinterhaus dazu um 1740 eine Synagoge, einen von außen schlichten Fachwerkbau, dessen Innenraum man im Stile des Spätbarock repräsentativ ausgestaltete. Die beiden Vorderhäuser wurden als jüdisches Schulhaus (Nr. 24) und als Wohnungen (Nr. 23 und Nr. 24) für verschiedene Gemeindebedienstete genutzt. Aus der Gründungszeit stammt der Opferstock mit der Inschrift „Aron, Sohn des Rabbiners Josua Feibelman selig sein Andenken. In Celle 1740“. Diese Inschrift ist eine der wenigen Anhaltspunkte für das Alter der Synagoge. Der Bau der Synagoge erforderte eine hohe Verschuldung der Celler jüdischen Gemeinde. Erst das Testament des Hoffaktors Isaak Jakob Gans aus dem Jahre 1797 sicherte die langfristige Tilgung des Kredits. Schon 1765 hatte Gans der Celler Synagogengemeinde zum Andenken an seinen Vater Jacob Gans eine kostbare Stiftung übereignet: Ein Paar Rimonim (Thorakronen) und ein Tass (Thoraschild), heute Collection Jewish Historical Museum Amsterdam. Über einen Zeitraum von fast 150 Jahren gibt es keinen Hinweis für bauliche Veränderungen am Gebäude der Celler Synagoge. Erst 1883 erfolgte eine umfangreiche Renovierung: Erweiterung der Frauenempore entlang der Westseite des Synagogenraums, Bleiverglasung der Fenster mit farbigen Scheiben und Überarbeitung der Ausmalung des Innenraums. Am Vorabend des jüdischen Neujahrsfestes 1883, dem 30. September, wurde der Umbau feierlich eingeweiht. Das späte 19. Jahrhundert wie die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts war eine Blütezeit der jüdischen Gemeinde, die circa 110 Personen umfasste. Bis 1933 (70 Personen) nahm die Zahl der Celler Juden stetig ab. Im Januar 1939 lebten 35 und im Oktober desselben Jahres nur noch 15 Personen jüdischen Glaubens in Celle.

NS-ZEIT
In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Einrichtung der Celler Synagoge mit Äxten zerschlagen, die zwölf Thorarollen, die Kultgegenstände und die Gemeindebücherei auf die Straße geworfen. Das Gebäude durch Feuer zu zerstören, wurde nur unterlassen, weil dadurch die umliegenden Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden wären. Ab 1942 diente das alte jüdische Schulhaus Im Kreise 24 als „Celler Judenhaus“. Auf engstem Raum wurden hier die Menschen unter totaler Überwachung bis zu ihrer Deportation in die Vernichtungslager untergebracht. Von hier aus wurde zum Beispiel das Ehepaar Oscar und Nanny Salomon im Juli 1943 nach Auschwitz deportiert. Auch Juden aus anderen Orten des Regierungsbezirks Lüneburg mussten hier die Zeit vor ihrer Deportation verbringen. Im Vorraum der Synagoge befinden sich Gedenktafeln, die emigrierte Mitglieder der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Celle für ihre in den Vernichtungslagern umgekommenen Verwandten gestiftet haben.

NEUBEGINN
Nach Ende des 2. Weltkrieges und der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen lebten im Mai 1945 in der Celler Heidekaserne ungefähr 1000 jüdische sogenannte Displaced Person. Die Militärregierung beschlagnahmte die Gebäude der jüdischen Vorkriegsgemeinde Im Kreise 23/24 mit der Synagoge, das Haus Nr. 25 und den Jüdischen Friedhof Am Berge für die neu entstandene jüdische Gemeinde mit ihren Einrichtungen und für verschiedene jüdische Hilfsorganisationen. Im Hinterhof der Synagoge wurde 1945 eine Mikwe (Ritualbad) gebaut, die 1972/73 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Viele der Displaced Persons jüdischen Glaubens in Celle stammten aus osteuropäischen Ländern, ein großer Teil kam aber auch aus dem Deutschen Reich (40%). Sie warteten hier auf ihre Auswanderung nach Palästina, in die USA und andere Länder oder auf die Rückkehr in ihre Heimat. Der Rabbiner der Nachkriegsgemeinde, Mosche Olewski, emigrierte 1950 in die USA. Die kleine Celler Restgemeinde war dem Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen angeschlossen und besuchte dann den Gottesdienst in der hannoverschen Synagoge. Das Jahr der Gemeindeauflösung ist nicht bekannt, 1967 wird sie letztmalig erwähnt. Heute gilt die Celler Synagoge als die älteste niedersächsische Fachwerksynagoge, die in ihren wesentlichen Bauteilen noch erhalten ist. Die heutige Einrichtung der Synagoge, z. B. das hölzerne Podest vor dem Thoraschrein und das Lesepult für die Thorarolle (Bima), entstammt der Zeit nach 1945. Eine umfassende Renovierung erfolgte 1973/74 durch die Stadt Celle, die das Gebäude 1969 erworben hatte. Am 20. Juni 1974 wurde die Celler Synagoge durch den Heidelberger Rabbiner Dr. Nathan Peter Levinson neu geweiht.

Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Celle/über uns (zuletzt eingesehen am 24.03.2023)

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Literatur zur Einrichtung:
Jüdische Gemeinde Celle/über uns (zuletzt eingesehen am 24.03.2023) http://jg-celle.de, http://jg-celle.de

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-07-18T14:52:18Z
Zuletzt geändert am:
2023-08-31T15:43:02Z
In Portal übernommen am:
2024-04-25T08:49:07+02:00

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